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Ungewöhnlich war die Uhrzeit, zu der die Kreisjägerschaft zur Hubertusmesse eingeladen hatte – am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr zur Zeit des normalen Gottesdienstes begrüßten die Bordesholmer Jagdhornbläser die Gäste. Der Weg zur Kirche leuchtete nicht im Fackelschein, sondern wurde von herbstlich geschmückten Strohballen eingerahmt. Bei schönstem Wetter verweilten die Besucher dann auch gerne noch vor der Kirche, um den Klängen der bläserischen Einladung zu lauschen. Zum Auftakt des Gottesdienstes zog Pastor Henry Koop mit den Rendsburger Parforcehornbläsern unter dem Signal „Begrüßung“ – vorgetragen von den Bordesholmer Bläsern – in die vollbesetzte Kirche ein.   Die Jäger des Hegeringes Brügge insbesondere ihre Frauen hatten die Kirche mit herbstlichem Laub und Früchten sehr feierlich geschmückt, wie sie es vor zehn Jahren schon einmal getan hatten, als das letzte Mal in Brügge eine Hubertusmesse gehalten wurde. Ein Damhirschgeweih mit einem Birkenholzkreuz   – als sichtbares Zeichen der Hubertuslegende – hatten die Jäger auf einem ebenfalls aus Birke gefertigten Dreibein postiert.

Bei diesem Hubertusgottesdienst war auch die Orgel integriert, sodass die Liturgie musikalisch in gewohnter Weise begleitet wurde. Die einzelnen Stücke der Hubertusmesse, die traditionell geblasen werden, waren öfter durch ein Solo erweitert worden, das der Leiter der Bläser Dr. Gregor Steidle in beindruckender Weise vortrug. Nach dem „Gebet der Jäger“ und der Lesung brachte der Kreisjägerschaftsvorsitzende Tobias Christer in seinen „Worten zum Hubertustag“ u.a. zum Ausdruck, dass in einer Zeit, in der uns Allen durch Hetze nach Glück und Wohlstand oftmals der Blick fürs Wesentliche schwindet, das Innehalten wie beim St. Hubertus wieder eine ganz aktuelle Bedeutung hat. Nur allzu oft ist heutzutage die Gefahr groß, das mörderische Tempo in unserer Gesellschaft nicht mithalten zu können. Gesundheit und soziale Verantwortung bleiben dann schnell auf der Strecke.

In seiner Predigt stellte Pastor Koop heraus, dass es für ein Problem immer zwei Seiten zu betrachten gilt, Jäger und angebliche Naturschützer haben für sich allein nicht jeder ihre Wahrheit gepachtet. Man muss dem anderen zuhören und auch bereit sein, seine Position kritisch zu überdenken. Der Hubertus ermahne uns wie es im Jägerspruch heißt „ … den Schöpfer im Geschöpfe zu ehren“ so auch den anderen Menschen – gleichgültig woher er auch kommt.

Beim anschließenden Empfang, zu dem Der Pastor und der Hegering Brügge die Bläser und die Gemeinde eingeladen hatte, dankte Hegeringleiter Ernst August Plambek noch einmal allen Beteiligten, die dazu beigetragen hatten, dass der Hubertusgottesdienst so eine beeindruckende Resonanz erfahren hatte.

Jörn Neupert

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